Krisentheorie - Unbequem oder gefährlich?

31 März 2020
Unbequem oder asoziale/gefährlich - Fragestellungen in und über die Corona-Krise?

Der Lockdown ist da, er nervt, er schürt auch Ängste und Fragen. Heutezutage hat man es auch als Anwalt nicht einfach. Immerhin -so glaubt man - hat man gutes Rüstzeug, um die schleichend aufkommenden Fragen sich selbst möglichst emotionsfrei zu beantworten. Diese Hoffnung schwindet und Selbstzweifel nagen sich den Weg in die Gedankenwelt.
Ob man nun Eigenrecherche betreibt, oder gleich vom sozialen Big Brother Beitragsvorschläge erhält ist einerlei, unweigerlich erscheint früher oder später derzeit in jeder Timeline der Name "Wodarg". Und im Gepäck mit diesem Namen werden Fragen und zugleich Behauptungen aufgeworfen, zur medizinischen politischen und wirtschaftlichen Zweckmäßigkeit aller derzeit alles und jeden erdrückenden staatlichen Maßnahmen.

Wer ist das, der Herr Wodarg? Dem durchschnittlich informierten Anwalt war der Name bis vor Kurzem nicht wirklich ein Begriff. Antwort bringt eine Dokumentation von Arte, namens: "Die Profiteure der Angst" von 2009 mit sich. In der Dokumentation wird aufgezeigt, welche mit welchen Interessenkonflikten auch in Krisen, bzw. bei Ausruf von Krisen politik gemacht wird, Stichwort tödlichste aller Schweinegrippen. Wodarg wird als "Experte" in der Dokumentation eingeführt.

In den letzten Wochen hat sich Wodarg über vielfältige mediale Kanäle der Öffentlichkeit, quer durch die politische und mediale Landschaft präsentiert. Bei der Auswahl der Medien nicht zimperlich, spricht er mit jedem, der ihm sein Ohr und seinen Medienkanal leiht - unabhängig davon, ob der Kanal Teil des Mainstream oder des alternativen Medientreibens ist.

Was er sagt klingt explosiv bis vermessen, und für so Manchen offenbar auch verrückt. Die Corona-Krise sei herbei geredet. Epidemologisch stelle sie im Grunde kein größeres Problem, als die jährliche Grippe dar. Es werde dabei mit statistischen Taschenspielertricks und ohne handfeste Datengrundlage eine Pandemie erfunden.  Wer heute solche Thesen produziert, muss mit medialem Kontra rechnen, und das Kontra für Wodarg, war ganz außerordentlich heftig. Was von den Thesen sachlich zu halten ist, ging - wie in heutiger Aufmerksamkeitsökononmie der Medien üblich - in der medialen Hinrichtung unter.
 
Es lohnt sich jedenfalls bei der Suche nach Hinweisen und Antworten, die Dokumentation im Zusammenhang mit heutigen Ereignissen noch einmal anzuschauen. Ob aktuelle Parallelen zu erkennen sind, sollte jeder Betrachter selbst entscheiden.         

./RP
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